Dienstag, 22. April 2008

Urzeit (Präkambrium)

Präkambrium

(vor 4.500 - 543 Millionen Jahren)

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Die Zeit von der Entstehung der Erde vor ca. 4,5 Mrd. Jahren bis zur Entwicklung einfacher Lebensformen wird Präkambrium genannt. Das Präkambrium ist v.a. durch den ersten Ausbruch des Lebens und die Anreicherung der Atmosphäre mit Sauerstoff gekennzeichnet und bildete damit die entscheidende Grundlage für die weitere Entwicklung der Erde.

Es begann mit dem Urknall

Die Geschichte der Erde begann vor etwa 4,5-4,7 Milliarden Jahren, als unser Sonnensystem mit der Sonne und seinen Planeten durch das gravitationsbedingte Zusammenstürzen eines riesigen Staubnebels entstand. 10-15 Milliarden Jahre vorher, also heute vor ca. 15-20 Milliarden Jahren, war dieser Materie vermutlich im sogenannten Urknall entstanden.

Bausteine des Lebens - die Ursuppe

Über die ersten 300-400 Millionen Jahre der Erdgeschichte ist heute so gut wie nichts bekannt. Aus radiologischen Untersuchungen werden die ältesten Gesteinskörner auf 4,2 Milliarden Jahre datiert. Die rundliche Form und die globale Verteilung dieser Körner lässt darauf schließen, dass sie unter Wasser lagen, was wiederum auf eine Durchschnitttemperatur von über 0° C und eine weitgehende Bedeckung der Oberfläche mit flüssigem Wasser hindeutet. Ein Teil des Wassers verdunstete und es entstand die Uratmosphäre, die neben Wasserdampf auch Methan, Ammoniak, Wasserstoff, Kohlendioxid und Schwefelwasserstoff enthielt. Aus diesen Gasen bildeten sich im Wasser verschiedene organische Verbindungen, darunter Fettsäuren, Kohlenhydrate und Aminosäuren. Diese sogenannte Ursuppe aus organischen und anorganischen Verbindungen bildete die Vorstufe des Lebens.

Erste Lebensformen

Die erste Form von Leben erschien vermutlich vor ca. 3,5-3,8 Milliarden Jahren. Stromatolithen, eine Art geschichtetes Karbongestein die auch heute noch in Westaustralien zu sehen sind, geben fossile Hinweise auf das Vorhandensein erster einzelliger Lebensformen (sogenannte Cyanobakterien). Diese Bakterien entwickelten schließlich die Fähigkeit zur Photosynthese, bei der als "Abfallprodukt" Sauerstoff anfiel. Lange Zeit wurde dieser bodennahe Sauerstoff unmittelbar wieder durch im Wasser gelöste Eisenionen gebunden. Rotbettablagerungen (rostfarbene Gesteinsschichten) in Kanada, Arizona und Westaustralien spiegeln auch heute noch diesen Vorgang wieder.

Sauerstoff

Vor ca. 2 Milliarden Jahren wurde jedoch mehr Sauerstoff gebildet, als durch geologische Prozesse gebunden werden konnte - es kam zur Anreicherung von Sauerstoff in der Atmosphäre. Dies führte zu einer biologischen Katastrophe, denn der Sauerstoff war für die meisten der damaligen Lebensformen tödlich. Gleichzeitig entstanden aber auch neue Arten, die in der Lage waren, Sauerstoff und Sonnenenergie weitaus effektiver zu nutzen, als die bisherigen Lebewesen. Die Ansammlung von Sauerstoff in der Atmosphäre führte allmählich auch zur Bildung von Ozon in der Atmosphäre. Diese Ozonschicht in der Atmosphäre war in der Lage, die tödliche ultraviolette Strahlung der Sonne wirkungsvoll abzuschirmen. Sie bildete damit auch die wesentliche Grundvoraussetzung für die später folgende Ausweitung der Evolution vom Leben im Wasser auf das Leben an Land.

Am Ende des Präkambriums bildeten sich erste vielzellige Lebewesen. Die Entstehung und Anreicherung von Sauerstoff in der Atmosphäre bildete damit letztendlich die entscheidende Grundlage für die explosionsartige Entwicklung der Lebensformen im Paläozoikum und auch für das Leben, wie wir es heute kennen.

Montag, 14. April 2008

Am Römerweg im Frankfurter Stadtwald (Schwanheim- Kelsterbach)

 

Riedwiese

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Riedwiese und altes Mainbett

Hier floss einst der Urmain, ein gewaltiger Strom, gegen den der heutige Fluss wie ein Bächlein anmuten würde! Vor 100.000 Jahren wälzten sich hier die Fluten abschmelzender Gletscher gen Westen und schoben vom vereisten Spessart und Odenwald gewaltige Buntsandsteinmassen vor sich her - aus denen sich die Kelsterbacher Terrasse bildete. In deren Böschung finden sich kubikmetergroße Felsblöcke, deren Kanten nicht rundgeschliffen sondern bloß leicht angekratzt sind: Indiz dafür, dass sie in mächtigen Eisschollen ein- und angefroren die Reise hierher machten. Im Hof des Museums /Schwanheim) ist ein solcher Findling zu sehen. Die Riedwiese grünt übrigens - wie auch die nahen Schwanheimer Wiesen und der sie umgebende Wald - auf Böden, die der Main vor etwa 6.000-10.000 Jahren ablagerte, fruchtbare Auelehme, die darauf hindeuten, dass der Strom mittlerweile in ruhigeres Fahrwasser geraten war: Vor etwa 20.000 Jahren hat er sich sein heutiges Bett gegraben, nachdem die eiszeitlichen Gletscher weitgehend abgeschmolzen waren.